L_MC1P: Längerer Bremsweg beim Reversieren, da für das Profil die Beschleunigung zum Verzögern verwendet wird (geändert ab V03.23.00)

Behoben ab:
Bibliothek:  L_MC1P_MotionControlBasic  (FAST Motion)  ab V03.23.00.159 
                      (Update über Package-Manager)

Verhalten der neuen Version: 
Für die Jogging-Funktion (ManualJog) wurde das Verhalten des Profilgenerators beim Reversieren jetzt wie folgt geändert:
  • Beim Reversieren wird jetzt für die Verzögerungsphase die vorgegebene Verzögerung verwendet und
  • für den anschließenden Beschleuingungsvorgang die vorgegebene Beschleuingung.
  • Es kommt jetzt nicht mehr zum beschriebenen Überfahren der SW-Endlagen aus diesem Grund.
Für andere Bewegungs-Funktionen, z.B. Move-FBs bleibt es wie bisher dabei, dass der gesamte Reversiervorgang mit der vorgegebenen Beschleunigung ausgeführt wird.
Begründung: 
Der Einhaltung der Kompatibilität des Bewegungsverhaltensw zu vorhergehenden Versionen wurde für diese Bewegungs-Funktionen als wichtiger bewertet. Die Auftretenswahrscheinlichkeit in der Praxis für das beschriebene Verhalten mit relevanten Auswirkungen auf die Maschine, wird bei den anderen Bewegungs-Funktionen als sehr gering eingeschätzt.  


Beschreibung des Verhaltens:

Beim Reversieren nach dem Umsteuern auf eine Bewegung in die entgegengesetzte Richtung, fährt der Antrieb sporadisch über das SW-Limit hinaus. 


Unter welchen Bedingungen tritt das Verhalten auf? 

L_MC1P_ManualJog und alle Move-FBs: 

  • Jogging-Betrieb oder Motion-Betrieb mit aktivierter Überwachung der Software-Endlagen.
  • Die Verzögerung am FB-Eingang 'lrDeceleration' ist größer als die Beschleunigung am FB-Eingang 'lrAcceleration' eingestellt.
  • Während einer Bewegung und kurz vor dem Erreichen der SW-Endlage, erfolgt ein neuer Fahrauftrag für eine Bewegung in entgegengesetzter Richtung.


Hintergrund:

Die Distanz bis zur SW-Endlage wird während des Jog- oder Motion-Betriebes überwacht. Jede Bewegung wird spätestens auf der SW-Endlage gestoppt, mit der am FB-Eingang 'lrDecceleration' eingestellten Verzögerung. 

Erfolgt während der Bewegung auf die SW-Endlage ein neuer Fahrauftrag in die entgegengesetzte Richtung, muss reversiert werden. Das Reversieren (stoppen und in entgegengesetzte Richtung beschleunigen) erfolgt durchgängig mit dem am FB-Eingang 'lrAcceleration' eingestellten Beschleunigungs-Wert. 

Wenn der Reversiervorgang nahe an der SW-Endlage erfolgt, kann es dadurch passieren, dass die SW-Endlage überfahren wird, weil sich durch die Verwendung des kleineren Beschleunigungs-Wertes zum Stoppen der Bremsweg gegenüber dem ursprünglich verwendeten Verzögerungs-Wert verlängert. 


Betroffene Produkte:
Bibliothek:  L_MC1P_MotionControlBasic  (FAST Motion)
 
Kurzfristige Maßnahmen, Bewertung/Empfehlungen:

Mit folgender applikativer Maßnahme kann das beschriebene Verhalten vermieden werden: 

In der Applikation den jeweils erforderlichen Bremsweg berechnen, ausgehend von der aktuellen Geschwindigkeit bis zum Stillstand, unter Verwendung der eingestellten Werte an den FB-Eingängen lrAcceleration und lrJerk für das Abrampen. 

Ist die zur Verfügung stehende Distanz von der Ist-Position bis zur SW-Endlage kleiner, als der berechnete erforderliche Bremsweg, darf eine Bewegung in entgegengesetzter Richtung erst nach dem Erreichen das Stillstandes beauftragt werden. 



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